Nach der Ankündigung der fünf Schweizer Unispitäler, Patientendaten künftig zu Forschungszwecken nicht mehr nur untereinander, sondern unter Umständen auch mit der Pharmaindustrie teilen zu wollen, haben wir Sie gefragt:
Mehr erfahren und teilnehmen (Umfrage bleibt bis Ostermontag, 13.4.2020, geöffnet)
Ihre Rückmeldungen haben uns beeindruckt. Neben einigen kurzen Antworten trafen zahlreiche sehr ausführliche Stellungnahmen ein. Dafür danken wir Ihnen sehr.
Wir fassen in der Folge wesentliche Aspekte zum Weiterdenken zusammen:
Das Meinungsbild in Kürze:
Die klare Mehrheit der Umfrageteilnehmer ist wenig begeistert vom Vorhaben der Unispitäler. Während eine erste Gruppe grundsätzliche Skepsis gegenüber dem Sammeln und Auswerten personenbezogener Daten äussert, sieht eine zweite Gruppe durchaus einen Nutzen – auch für Patientinnen und Patienten – hinter dem Teilen möglichst grosser und daher repräsentativer Datensätze. Anvertrauen würden aber auch fast alle dieser Personen ihre Daten nur öffentlichen Spitälern oder aber unabhängigen Datengenossenschaften. Als Minimalanforderung wird übereinstimmend angegeben, dass die Entscheidung und Kontrolle, mit wem Daten wofür geteilt werden, in Patientenhand bleiben muss.
Lediglich einzelne Umfrageteilnehmer können sich vorstellen, ihre Daten gegebenenfalls auch mit privaten Pharmaunternehmen zu teilen, auch sie mit der Einschränkung, dass geltende Datenschutzstandards, insbesondere bezüglich der Anonymität der Daten, streng gewahrt werden und die Richtlinien für Studien eingehalten werden müssen, die auch für die Forschung der Unispitäler gelten.
Eine Auswahl weiterer interessanter Überlegungen:
In Zeiten von ständig steigenden Gesundheitskosten und der totalen Ökonomisierung der Medizin beschleicht viele Behandelnde und Patienten ein ungutes Gefühl.
Wie sähe ein menschenwürdiges Gesundheitswesen aus Ihrer Sicht aus? Bei welchen Leistungen könnte man sparen, um die Gesundheitskosten für die breite Bevölkerung senken zu können?
Sagen Sie's uns – füllen Sie unsere Umfrage aus. Es sind nur acht Fragen!
Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Teilnahme. Denn das Wissen darüber, was die Menschen – Fachleute wie Laien – denken und wünschen, ist der erste Schritt zu einer Veränderung, die als
Verbesserung auch mehrheitsfähig ist.
Ergebnisse bis Juni 2018: Lanciert und getestet haben wir unsere Umfrage am Ärztekongress der Lungenliga in Davos im Februar 2018. Hier können Sie die bisherigen Resultate aus Davos sowie über die amm-Website einsehen – mit einem Kommentar von amm-Vorstandsmitglied Mathias von Esebeck, der den Fragebogen entwickelt und ausgewertet hat.