Drei Fragen an amm-Beirätin Hildegard Keller

Prof. Dr. Hildegard Keller ist Literaturwissenschafterin, Schriftstellerin, Schreibcoach, Filmemacherin, Stadtführerin und Verlegerin.

1. Sie sind neu im Beirat der amm. Was hat Sie bewogen, diese Aufgabe zu übernehmen?

 

Ich bin der Akademie Menschenmedizin seit langem als Zeitgenossin und Mitglied verbunden. Ich

bewundere den Mut und die Tatkraft der Menschen, die sich in der amm für das in meinen Augen

wichtigste Anliegen engagieren: Selbstverantwortung.

 

2. Welcher Aspekt der Menschenmedizin ist Ihnen besonders wichtig / In welchem Bereich

sehen Sie besonders dringenden Handlungsbedarf?

 

Die amm ruft in Erinnerung, was Menschsein, Gesundsein und Kranksein bedeuten. Würde,

Ganzheit, Eigenständigkeit und Freiheit sind keine «Geschenkartikel», wie Hannah Arendt sagte. Die

amm rüttelt die Zeitgenossen mit interdisziplinärem Insiderwissen auf. Das ist einzigartig und kann in

seiner Relevanz kaum überschätzt werden.

 

3. Wenn Sie darüber entscheiden könnten: Welche konkrete Änderung würden

Sie am Gesundheitswesen in der Schweiz vornehmen und warum?

 

Wenn das Gespür für den ganzen Menschen wieder wächst, dann schrumpft auch die Gier des

Systems. Mit der amm vertraue ich auf den Schlüssel, den das Individuum in der Hand hält. Wer sich

nicht entmündigen lässt, steht für sich selbst ein und redet mit.